Wenn Tote länger leben....

Hier finden Sie Grabsteine, die so nicht mehr auf den Bonner Friedhöfen existieren

Alter Friedhof
Reiner Schreiber (1941 - 2004; Stadtdirektor / verwickelt in den Müllskandal), hier sind noch zwei kleine Spielzeugbusse zu sehen, die auf die Funktion des Stadtdirektors hinweisen, der ja in Bonn auch für die Stadtwerke zuständig ist und somit für den ÖPNV.


Carl Pelman (1838 - 1916) war der zweite Direktor der Irren-, Heil- und Pflegeanstalt in Bonn, die schöne Relieftafeln ist leider vor einigen Jahren gestohlen worden

Poppelsdorfer Friedhof
Gisela Hellenkemper-Salies (1944 - 1999; Archäologin), so sah die ursprünglich griechische Grabstele mal aus. Mittlerweile ist die Farbe, da nicht wasserfest, ausgewaschen.

 Hans Walter Gruhle (1880 - 1958) war Mediziner an der Heil- und Pflegeanstalt in Bonn, 1933 - 1934 war er Direktor, wurde aber da er sich in privaten Kreisen über die Histerien von Adolf Hitler ausgelassen hat, von einem Schweizer Kollegen denunziert und anschleßend entlassen. Danach übernahm der berüchtigte Nationalsozialist Kurt Pohlisch (sein Grabstein befand sich mal auf dem Nordfriedhof) die Leitung.
Der Stein ist im Urnenhain nach Ablauf der Ruhefrist verschwunden.



Nordfriedhof
Die Eltern von Magrit Schiller (RAF-Terroristin / heute Deutschlehrerin in Montevideo (Uruguay)), der Stein ist durch Ablauf der Ruhefrist verschwunden
Scheng Tscheng Djän (1941 verstorben;Taiwanesischer Pharmakologe an der Uni Bonn), der Stein ist durch Ablauf der Ruhefrist verschwunden

Ferydoun Farokhzad (iranischer Schauspieler / wurde 1992 ermordet), dieses Grab wurde von Anhängern neu errichtet, mittlerweile gestaltet es sich etwas weniger patriotisch, die Farbgebung der Grabeinfassung ist nun neutral grau, dafür steht aber ein schwarzer Stein auf dem Grab.
Seit 2015 ist auch eine Büste des Schauspielers zu sehen und der Patriotismus hat auch wieder zugenommen.

Aisatu Djulde Baldé (1983 - 1991), das kleine Mädchen stammte gebürtig aus Moskau, ihr Vater war Afrikaner. In Bonn lebte sie nur kurze Zeit, da sie an Leukämie erkarnkt war, wurde sie in Bonn behandelt, die Eltern sind nach dem Tod des Kindes nach Kanada (Montreal) verzogen. Nach Ablauf der Ruhefrist ist das Grab verschwunden. 


Jüdischer Friedhof Römerstraße

Alfred Levy (1880 -1934; Rabbiner), der letzte Rabbiner von Bonn vor dem Krieg, verstorben 1934, der Grabstein ist mittlerweile gekippt und somit nicht mehr lesbar.
Er ist wieder aufgestellt!!! (2016)