Donnerstag, 8. September 2011

Rubrik-Antworten: Fußgängerzone, Soennecken, Tintenpatronen & die Kurfürsten von Köln in Bonn

Die Fußgängerzone von Bonn ist nicht die älteste von Deutschland. Die Wenzelgasse ist 1967 die erste Fußgängerzone in Bonn geworden, damit ist sie aber keineswegs Vorreiter in Deutschland oder gar Europa gewesen,wie gelegentlich behauptet wird. Die erste Fußgängerzone in Deutschland wurde bereits 1953 in Kassel angelegt (in Europa war es 1953 in Rotterdam), noch vor Bonn folgten Kiel, Stuttgart und in Österreich Klagenfurt und in der DDR Magdeburg.
Den ersten Vorläufer einer Fußgängerzone gab es bereits 1927 in Essen.

Die Büroartikelfirma Soennecken, die 1969 in Poppelsdorf ihre Pforten schloss und 1973 in Konkurs ging, ist 2007 unter dem Namen Soennecken in Overath wiedergegründet worden.
Hier die Anschrift und Website:
Postanschrift:
Soennecken eG
Soennecken-Platz
51491 Overath
www.soennecken.de

Tintenpatronen für Füllfederhalter gibt es seit 1950 durch die Firma Geha (Gebrüder Hartmann) aus Hannover, später von Pelikan übernommen.
Übrigens den "Tintenkiller" gibt es seit 1972 durch die Firma Kreuzer aus Bonn-Duisdorf. Kreuzer ist vom ehemaligen Technischen Direktor der Soennecken-Werke Josef Kreuzer 1949 gegründet worden.
"Tintenkiller" zerstören die Tinte nicht, sondern verhindern nur die Farbgebung.
Blaue Tinte besteht oft aus dem Farbstoff Wasserblau, eine organische Verbindung, und weißt damit die Strukturformel des Benzolringes auf. Da es sich um eine ungesättigte Verbindung handelt, kann dann durch Sulfite aus dem"Tintenkiller" ein Andocken an ein Kohlentoffatom erfolgen, das verhindert dann die Farbgebung. Allerdings geschieht alles nur auf längere Sicht vorübergehend, zu einem späteren Zeitpunkt wird die Tinte wieder sichtbar.
Hiermit schließe ich den kleinen Exkurs in die Chemie, Weiteres können Sie bei "Kekulés Traum" erfahren.

Hier mal alle Kurfürsten von Köln, die ihre Residenz in Bonn hatten (mit Regierungsjahren)
Engelbert II. von Falkenburg 1261 1274 Verlegte die erzbischöfliche Residenz von Köln nach Bonn.
Siegfried von Westerburg 1275 1297 Erlitt eine einschneidende Niederlage in der Schlacht von Worringen (Verbannung der Kurfürsten aus Köln).
Wigbold von Holte 1297 1304
Heinrich II. von Virneburg 1304 1332
Walram von Jülich 1332 1349 schloss 1334 mit der Stadt Köln einen Freundschaftsvertrag.
Wilhelm von Gennep 1349 1362
Adolf II. von der Mark 1363 1364
Engelbert III. von der Mark 1364 1368




Friedrich III. von Saarwerden 1370 1414
Dietrich II. von Moers 1414 1463
Ruprecht von der Pfalz 1463 1478




Hermann IV. von Hessen 1480 1508
Philipp II. von Daun 1508 1515
Hermann V. von Wied 1515 1547




Adolf III. von Schaumburg 1547 1556
Anton I. von Schaumburg 1556 1558 .
Johann Gebhard von Mansfeld 1558 1562
Friedrich IV. von Wied 1562 1567
Salentin von Isenburg 1567 1577
Gebhard I. von Waldburg 1577 1582 Bekannte sich zum protestantischen Glauben und heiratete; abgesetzt
Ernst von Bayern 1583 1612  Erster der fünf Bischöfe aus dem Haus Wittelsbach.
Ferdinand von Bayern 1612 1650
Maximilian Heinrich von Bayern 1650 1688  zog sich 1673 in das Kloster St. Pantaleon zurück.




Joseph Clemens von Bayern 1688 1723 lebte von 1702 bis 1715 im französischen Exil.
Clemens August I. von Bayern 1723 1761 glanzvollster Barockfürst auf dem erzbischöflichen Thron; erbaute u. a. die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl.
Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels 1761 1784 gründete 1777 u. a. die Akademie zu Bonn, die sich zu einem Hort der kirchlichen Aufklärung entwickelte.
Maximilian Franz von Österreich 1784 1801 letzter Erzbischof, der zugleich weltlicher Herrscher war.


Clemens August