Heute geht es bei trockenem Wetter durch die Bonner Altstadt (eigentlich Innere Nordstadt, aber dazu ein anderes Mal mehr).
Nun hier gibt es viel zu erzählen und zu zeigen, da wir ja nun virtuell unterwegs sind, kann ich Ihnen auch etwas zeigen, was real so gar nicht mehrmöglich ist.
Wolfstraße 10 (Hinterhaus)
Dieses Gebäude war eine Stuckfabrik von 1902 bis 1946. Stuckarbeiten wurden natürlich in der vornehmen Wohngegend der Bonner Südstadt benötigt.
Auf das Gelände gelangte man nur mit einem Trick, so konnte man durch ein Gitter greifen und die verschlossene Tür von hinten öffnen, Romantik vergangener Tage.
Das Gebäude war nach 1946 in Besitz der Katholischen Kirche und wurde 1979 von Josef Burggraf erworben, Teppichhändler in der Wolfstraße.
Saniert wurde es nicht, bot aber sehr vielen "Alternativen" die Möglichkeit, sich zu entfalten.
So kamen die Grünen aus Hersel hierher, es gab die Volxküche und das Volxkino.
Kleine Unternehmen wurden gegründet, die auch heute noch existieren, wie das Umzugsunternehmen "Viererbande" oder die Fahrardwerstatt "Stahlroß" heute "Velocity"
Es folgten noch Künstler und die "freie Szene", daraus wurde später das "Kult41".
Den Charme von damal hat es heute nicht mehr
Es wurde umgebaut
Es sind nun Wohnungen
Geblieben sind aber so kleine Details, wie eine Doppelfuge am Mauerwerk, das ist ein reines Schmuckelement und wurde zur Schauseite der Fassade verwendet
Soweit für heute, morgen Sonntag geht es nach Poppelsdorf.