Mittwoch, 1. April 2020

Virtueller Spaziergang:01.04.2020 Geschichten die ich lieber nur nachts erzähle - öffentlich

Heute am 01.April ist es kein Scherz, dass ein Nachtspaziergang am Tage stattfindet.
Einmal im Jahr biete ich den Spaziergang "Geschichten die ich lieber nur nachts erzähle" tagsüber an, sozusagen für die,die nachts Besseres zu tun haben.

Passend dazu heute die kurze Geschichte einer Skulptur von Lajos Barta (1899 -1986):

"Die Schwingende"






















Diese Skulptur aus dem Jahr 1957 hieß ursprünglich "Nachtwache", weil der Ungar Lajos Barta im Jahr 1956 eine ganze Nacht durchwachte, um während des Ungarn-Aufstandes auf einen Freund zu warten, der von der Geheimpolizei verhört wurde.
Barta nannte die Skulptur etwas später "Angst" und sie wurde 1971 in Bonn aufgestellt, Barta lebte mittlerweile im Exil in Köln.
Allerdings durfte die Skultur 1971 nicht den Namen "Angst" tragen, da zu diesem Zeitpunkt die Ostpolitik im Gange war. Auf Intervention von Willy Brandt hin, wurde die Skulptur "Die Schwingende" genannt - soviel zum Thema künstlerische Freiheit.
Zur Zeit ist die Skulptur nicht zugänglich, da am Alten Zoll bzw. Stadtgarten gearbeitet wird.



Lajos Barta (Geburtsname Bek) hat wegen seines jüdischen Glaubens Budapest 1938 verlassen und ging nach Paris. Dort stellte er auf dem Salon d’Automne aus.
Nach seiner Rückkehr in die ungarische Heimat, beschloss er 1964 endgültig Budapest zu verlassen und gelangte ins Rheinland (Remagen / Bonn / Köln).

Soweit für heute, am Freitag geht es erneut durch die Bonner Innenstadt.